Der St. Magdalener aus Südtirol

Ein waschechter Bozner

Die Heimat des St. Magdaleners sind die Rebhänge um Bozen. Hier thronen die Reben der Vernatsch-Traube über der Landeshauptstadt und warten auf ihre Verwandlung zum St. Magdalener. Das klassische Anbaugebiet des Qualitätsweines befindet sich in den Hügel- und Steillagen nordöstlich von Bozen, welche zu den ältesten und sonnenreichsten Weinlagen Südtirols zählen. Auf circa 160 Hektar wird der St. Magdalener angebaut, das sind 3 % des gesamten Weinanbaus in Südtirol. Hier wachsen die Trauben auf klassischen Pergeln – senkrechte Säulen, die mit schräg angebrachten Lattenhölzern verbunden sind – und prägen wie früher die Landschaft rund um das klassische St. Magdalener Weinbaugebiet.

1,6 Millionen Flaschen werden jährlich aus den Trauben gewonnen. Die meisten Weinbauern – fast ausschließlich Familienbetriebe – produzieren und vermarkten ihren St. Magdalener selbst.

Panoramabild

Schon gewusst?

Ein Teil der St. Magdalener dürfen sich klassisch nennen

Frisch, elegant und klassisch schmeckt der St. Magdalener. Stammt der St. Magdalener aus einem der historischen Ursprungsgebiete St. Magdalena, St. Justina, St. Peter, Rentsch oder Leitach, darf er den Zusatz classico bzw. klassisch führen. 1971 wurde dieses Anbaugebiet abgegrenzt und der St. Magdalener unter gesetzlichen Ursprungsschutz (D.O.C.) gestellt.

Auf den Hügel- und Steillagen nordöstlich von Bozen gedeihen die Vernatsch-Trauben des St. Magdaleners prächtig. Seinen Ursprung hat der elegante Wein im Ortsteil St. Magdalena, auf einem Hügel am Fuß des Ritten-Plateaus. Darüber hinaus erstreckt es sich auf St. Justina, Rentsch, Leitach und St. Peter.

Seit der Abgrenzung des Anbaugebietes dürfen Weinbauern auf weiteren Rebflächen offiziell St. Magdalener anbauen, wie in Siebeneich, Moritzing, Guntschna, St. Georgen und Sand, Signat, Unterplatten, Karneid, Kardaun, Kampill, Kampenn, Virgl und Haslach.

Der St. Magdalener ist ein Meister der Anpassung. In den höheren Lagen mag er den lehmhaltigen Moränenschutt der letzten Eiszeit, im Hügelbereich hingegen den sandigen Flussschotter aus der letzten Zwischeneiszeit. In Rentsch wächst er auf sandig-lehmigen Böden aus der Verwitterung des Quarzporphyr und längs des Eisack gedeiht er auf den jüngsten Flussablagerungen.

Die Vernatsch-Trauben des St. Magdaleners lieben das gemäßigte innenalpine kontinentale Klima im Bozner Talkessel. Die insgesamt 300 Sonnentage im Jahr liefern ideale Voraussetzungen für den Weinbau in Südtirol. Vor allem die trockenen, heißen Sommertage mit angenehm kühlen Nächten und die relativ trockenen Winter sorgen für ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Zucker und Säure des eleganten Rotweins.

Klassisches St. Magdalener Anbaugebiet

Karte_Anbaugebiet

Frage / Antwort

St. Magdalener in Kürze

Wenn er aus einem der folgenden Gebiete stammt: St. Magdalena, St. Justina, St. Peter, Rentsch, Leitach.

  • das Ursprungsgebiet ist genau abgegrenzt
  • die zugelassenen Rebsorten und der Höchstertrag ist geregelt
  • strenge Qualitätskontrollen bei Erzeugung und Verarbeitung.

Höhenlage

Anbau auf 250 bis 500 Höhenmeter

Anbaugebiet

160 ha / ca. 12.000 hl

Älteste Rebe

Die älteste Rebe ist ca. 80 Jahre alt

Geschichte des St. Magdaleners

Wertvolle Weine Südtirols

Der rote Vernatsch, lat. vernaculus für „einheimisch“, eine der ältesten beheimateten Rotweinsorten Südtirols, wurde vermutlich im 16. Jh. hierzulande angebaut. Und noch viel länger, seit über zwei Jahrtausenden, prägen Weinreben die Landschaft in den südlichen Gegenden Südtirols. Bereits im Mittelalter wurden die „Botzner Weine“ lobend erwähnt. Damals, als die Weingüter vielfach im Besitz von süddeutschen Klöstern und Adeligen waren.

In der Neuzeit, als der Handel wuchs, profitierten auch die Weinbauern auf ihren Höfen davon und wurden mit der Zeit immer selbstständiger. Damals wurden die Weine aus dem heutigen St. Magdalener-Gebiet als „wertvollste Weine des Südlichen Tirols” bezeichnet.

„Die Aufgaben des Schutzkonsortiums sehe ich vor allem in der Wahrung der Charakteristik des St. Magdaleners, in der Überwachung seiner Qualität und in der Festigung und Förderung seines Absatzes.“

  Josephus Mayr vom Erbhof Mayr-Unterganzner,
Obmann des St. Magdalener Schutzkonsortiums

Das Schutzkonsortium

Zum Schutz des St. Magdaleners

Was im Trend ist, will geschützt werden. Der St. Magdalener soll auch weiterhin so elegant und fruchtig schmecken und seine charakteristischen Eigenschaften bewahren. Um den feinen Rotwein zu schützen und zu fördern, haben die Weinbauern von St. Magdalena bereits 1923 als erste Weinbaugemeinde Italiens ein freiwilliges Schutzkonsortium gegründet, die „St. Magdalener Weinbauerngenossenschaft“. Nach der Einführung der D.O.C.-Erzeugervorschriften für den St. Magdalener wurde diese 1978 in das „Freiwillige Konsortium für den Schutz der Weinproduktion von St. Magdalena“ umgewandelt. Seitdem werden Produktion und Verarbeitung stets aufgewertet und die Bekanntheit des St. Magdaleners gefördert.

Schutzmarke St. Magdalener

Streng kontrolliert

Bei der Produktion des St. Magdalener D.O.C. gelten strenge Erzeugervorschriften. Der Wein wird aus Vernatsch-Trauben gewonnen, ein Zusatz von bis zu 15 % an roten Qualitätstrauben aus dem Anbaugebiet ist erlaubt. Die maximale Erntemenge ist mit 87,5 hl pro Hektar genau festgelegt. Ein Qualitätsmerkmal ist, dass ausschließlich in 0,75-Liter-Flaschen und deren Vielfachen abgefüllt wird.

Es ist Aufgabe des Schutzkonsortiums, den trendigen Rotwein von der Erzeugung bis zur Verarbeitung durch eine Expertenkommission die Qualität zu überprüfen, indem sie die St. Magdalener Weine jährlich kontrolliert.